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"Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr weh tut."​

Mark Twain

Was ist ein Trauma?

Das Wort Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Verletzung. Daher kann man sagen: Ein Trauma ist eine Verletzung der Seele.

Die Ursachen eines Traumas sind sehr unterschiedlich. Hinzu kommt, dass es  individuell sehr verschieden ist, was wir als Trauma erleben. Gemeinsam ist, dass es sich um Ereignisse handelt, die mit einer hohen emotionalen Belastung, dem Gefühl von Hilflosigkeit und mit erheblichen Stresssymptomen einhergehen. Dabei muss die/der Betroffene die Situation nicht selbst durchleben – für eine Traumatisierung reicht es aus, dass wir ein solches Ereignis beobachten oder wissen, dass es einer uns wichtigen Person passiert.

Werden diese Erlebnisse im  Hier und Heute immer noch als belastend erlebt, sprechen wir von einem psychischen Trauma.

Spezielle Traumatherapie für Säuglinge und Kleinkinder (0–3 Jahre)

In meiner Arbeit habe ich immer wieder die Beobachtung gemacht, dass viele Kinder und Jugendliche, die mit vielfältigen Problemen meine Praxis aufsuchten, bereits in ihrer frühsten Kindheit traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren.

Traumatische Ereignisse im Säugling und Kleinkindalter können sein:

  • Schwere und/ oder lebensbedrohliche Geburtserlebnisse
  • Nachgeburtliche intensivmedizinische Betreuung
  • Nachgeburtliche Operationen
  • Unfälle usw.
  • Verlust/ Wechsel der Bezugsperson

Folgende Symptome können einen Hinweis auf eine Traumafolgestörung bei Säuglingen oder Kleinkindern sein:

  • Schlafprobleme
  • Alpträume
  • Schreiproblematik
  • Vermeidung von traumaassoziierten Orten, Dingen, Personen usw.
  • Dissoziation – das Kind
  • Hypervigilanz – das Kind ist permanent in einer „Hab Acht“- Haltung, lässt sich nicht beruhigen, kann nicht entspannen u.ä.
  • Auffälligkeiten im Spielverhalten
  • Ängste, die nicht altersangemessen sind oder sehr stark ausgeprägt sind
  • Selbstschädigendes Verhalten
  • u.v.m.

Lange Zeit dachte man, dass man den Kleinsten nach traumatischen Ereignissen nicht helfen könne bzw. dass Säuglinge und Kleinkinder diese Belastungen nicht „mitbekommen“ oder „vergessen“. Zum Glück hat die Forschung und die Erfahrung der Fachkliniker eine Fülle neuer Erkenntnisse gebracht, so dass die Fachwelt heute davon spricht, dass „der Säugling kompetenter ist als angenommen“.

Als ich auf die Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie I.B.T.© von Katrin Boger stieß, war ich sofort begeistert. Es handelt sich hier um eine Methode der Traumatherapie, die es uns ermöglicht, schon den Kleinsten zu helfen und sie von den Folgen einer frühen Traumatisierung zu befreien.

Die Bezugspersonen werden hierbei sehr eng in die Arbeit miteingebunden, was das Bildungssystem zwischen Kind und Bezugsperson wunderbar stärkt und festigt. Nach einer solchen Therapie zeigen die Kinder wenig bis keine Stresssymptome mehr und meist ist ein deutlicher Entwicklungsschub zu beobachten.

Spezielle Traumatherapie für Kinder und Jugendliche (3-21 Jahre)

Ein psychisches Trauma führt meist dazu, dass für den Betroffenen sich nach dem traumatischen Ereignis nichts mehr so anfühlt, wie zuvor. Die Bezugspersonen berichten häufig: „….und danach war alles anders, sie/er hat sich nicht mehr so verhalten wie sonst.“ Das führt zu einer großen Unsicherheit und Angst.

Somit geht es in der speziellen Traumatherapie zunächst um Aufklärung dessen, dass die Reaktionen des Kindes nicht „verrückt“ sind, sondern dass das, was dem Kind widerfahren ist, nicht normal ist. Des Weiteren geht es um die Stabilisierung der Seele, sodass die Erlebnisse nicht permanent das aktuelle Erleben und Handeln des Kindes beeinflussen.

Je nachdem, wie sich das Trauma gestaltete und je nach dem wie die aktuelle Lebenssituation des Kindes ist, könne wir zügig an die Bearbeitung der seelischen Verletzung herangehen. Dabei ist es mir sehr wichtig zu betonen, dass in meiner Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen nichts stattfindet, womit die Kinder nicht einverstanden sind. d.h. es gilt für mich als (Trauma-) Therapeutin die absolute Einhaltung der Stopp-Regel: Wenn das Kind Stopp sagt, wird dies unbedingt eingehalten. Nur so kann dem traumatisierten Kind das Kontrollgefühl zurückgegeben werden, dass es durch und in der Traumatisierung als massiv verletzt erlebt hat.

Traumatische Ereignisse für Kinder und Jugendliche können sein:

  • Unfälle
  • Naturkatastrophen
  • Mobbingerfahrungen
  • Physische und/ oder psychische Gewalt
  • Verlust einer engen Bezugsperson
  • Sexueller Missbrauch/ sexuelle (r) Übergriff (e)

Dies sind nur einige Beispiele. Dabei ist zu beachten, dass solche Ereignisse nicht selbst erlebt werden müssen, sondern dass auch das Beobachten eines solchen Ereignisses eine traumatische Reaktion auslösen kann.

Folgende Symptome können einen Hinweis auf eine Traumafolgestörung bei Kindern und Jugendlichen sein:

  • Alpträume
  • Schlafstörungen
  • ständig wiederkehrende, ungewollte, belastende Erinnerungen
  • Erinnerungslücken
  • Depressionen
  • Angstzustände
  • Nervosität
  • Konzentrationsschwäche, Erschöpfung
  • Übererregbarkeit, Reizbarkeit
  • Vermeidungsverhalten, sozialer Rückzug, Interessenverlust, Isolation